Einschränken des Seins und Fixierung

Aufnehmen, Empfangen, Einsehen – oder Wollen?

Ich kann das Sein eines anderen Menschen, oder anderer Menschen, einschränken – sei es, indem ich sie eingeschränkt auffasse, oder real einschränke. Wenn dieser Mensch, oder diese Menschen, mein Lebensinhalt sind, bedeutet das, dass ich auf sie fixiert bin. Wenn ich hingegen ihr Sein aufnehme, empfange, einsehe, auf mich wirken lasse, bedeutet das nicht eine Fixierung, weil ihr Aufnehmen, Empfangen, Einsehen, auf-mich-wirken-Lassen mein eigenes Sein bildet, und nicht in erster Linie eine willentliche Haltung zu ihnen ist.

Das Einschränken des Seins eines anderen Menschen, oder anderer Menschen kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden:

– in einer Paarbeziehung

– allgemein in persönlichen Beziehungen

– in der Beziehung von Gruppierungen, seien sie national oder übernational

– in der Beziehung eines Staates, oder einer Grossmacht, zu anderen Staaten

In einer Paarbeziehung kann der eine Partner nicht als Feind des andern bezeichnet werden, da sich die beiden durch Zuneigung und nicht durch eine feindselige Haltung miteinander verbunden haben. Wenn hingegen bei allgemeinen persönlichen Beziehungen, Gruppenbeziehungen, oder Staatsbeziehungen ein Einschränken des Seins des andern im Spiel ist, handelt es sich mehr oder weniger um eine einseitig, oder zweiseitig feindselige Beziehung.

In einer Paarbeziehung kann zwar der eine Partner nicht als Feind des andern bezeichnet werden, aber Zuneigung schliesst das Einschränken des Seins des andern nicht aus: sie kann von selektiver Wahrnehmung, und zielgerichtetem Denken bestimmt sein, die das Sein des andern nicht zulassen. Noch schärfer ausgedrückt: Die Hingezogenheit (Liebe) kann einen Beschiss bedeuten, bei dem der andere zwar gewisse Vorteile geniesst, aber nicht gross über die Rolle eines sprechenden Haustiers hinauskommt: es wird über alles geliebt, und der andere ist bereit, alles für es zu tun, aber die Haltung zu ihm ist, ich stehe über dir – oder unter dir – und der Abstand, oder die Nähe wird letztlich über meinen – willkürlichen – Willen geregelt.

Es mag erstaunlich tönen, sich etwas als Lebensinhalt anzueignen, über dem man sich stehend fühlt – würde man doch eher erwarten, mit seinem Lebensinhalt (Lebenssinn) eine Einheit zu machen! aber ich glaube, es ist gang und gäbe.

Wenn ein Feind, oder Widersacher, den eigenen Lebensinhalt bildet, dann ist damit verbunden, dessen Sein nicht nur durch die reduzierte mentale Auffassung von ihm einzuschränken, sondern auch real. Es stehen dieser Person – oder dieser Gruppierung – räumlich abgetrennte Objekte (Menschen) gegenüber, mit denen sie nicht im selben Geist, und im selben Menschsein verbunden sind, und das Verhältnis zu ihnen ist ein Wollen! Diese Person – oder diese Gruppierung – fühlen sich nicht zum Feind hingezogen, aber zu ihrem Lebensinhalt! und das Problem liegt darin, dass sie, wenn sie ihren Feind verlieren würden, auch ihren Lebensinhalt verlieren, ihren Lebenssinn, und ihre Bedeutung.

Konkret können wir uns fragen:

– Welches Verhältnis haben die Juden zu den Nicht-Juden? Die Juden würden sich gegen die Behauptung verwahren, ihr Lebensinhalt seien die Nicht-Juden, und sie seien auf diese fixiert. Was aber wären sie ohne jene? Ein zerstrittener Haufen, der gar nicht dem nachleben könnte, was ihnen ihr Gott verheissen hat, nämlich, dass sie über den andern Völkern stehen würden.

– Welches Verhältnis haben die USA zu Russland? Was wären die USA ohne Russland, oder besser gesagt, ohne Feinde? ohne Staaten, über denen sie stehen, und denen sie das Heil bringen müssen, was letztlich aber nur ihr Finanzsystem ist. Was wären jene, die jetzt ihre Bedeutung, und ihren Lebenssinn daraus haben, andere Staaten, und deren Bevölkerungen zum Gegenstand ihrer Macht zu machen, wenn sie das nicht mehr könnten? Die eigene Existenz in ihrer Ganzheit, und Tiefe zu fühlen, könnte für sie beunruhigend sein. Darum bevorzugen sie eine Lebensweise, in der sie fixiert sind auf etwas anderes – das aber unter ihnen stehen muss! denn ihr Verhältnis zum Sein kann nicht das des Aufnehmens, Empfangens, Einsehens, auf-sich-wirken-Lassens sein!

Sich einen Sinn geben, der andern das Sein stiehlt

Was kann der Lebenssinn von jemandem sein, insofern er andere Menschen, oder die Natur herabwürdigt? Sich-überlegen-Fühlen, Schadenfreude, materielle Bereicherung, oder simples Verdrängen der Realität.

Herabwürdigung geschieht nicht durch Aufnehmen, Empfangen, Einsehen, Wahrnehmen, auf-mich-wirken-Lassen sondern durch zielgerichtetes Denken. Wenn andere Menschen und die Natur für mich als zielgerichtetes Denken existieren, oder als Gegenstand meines Realisierungsaktes, dann kann ich mich zwar in gewisser Weise als ihre Ursache fühlen – aber sie machen nicht eigentlich mein Sein aus, da ich selber es bin, der durch mein zielgerichtetes Denken bestimme, was sie sind, und ihnen willkürliche Grenzen setze.

Satan verneint durch sein willkürliches Wollen die Einheit mit dem allgemeinen menschlichen Geist. Daraus ergibt sich die erstaunliche Konsequenz, dass er das eigene körperliche (räumliche) Abgegrenzt-sein gegen die anderen Körper zum Absoluten erhebt – denn für ihn sind ja nicht alle Menschen im gleichen einzigen Geist verbunden.

Interessant dazu: Das Weibliche, Männliche, und das Göttliche

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Durch den Willen bestimmen, was die Natur, oder ein Mensch für mich ist

Wenn ich mein zielgerichtetes Denken, und das Ergebnis davon = das andere ist das, was meinem Willen entspricht – für die Realität selber halte, wodurch soll dann noch die Abgrenzung zu einem anderen Menschen, oder zur Realität bestehen: wie ich der anderen Person bewusst bin, oder wie ich sie wahrnehme, ist dann eigentlich gleichbedeutend mit meinem Willen.

Wenn mein Anknüpfungspunkt an die Natur und den Menschen mein zielgerichtetes Aufnehmen, Empfangen, auf-mich-wirken-Lassen ist, das heisst, mein Wollen, dann bestehen sie für mich in gewisser Weise als Ziel und Absicht: ich bin orientiert an ihnen als etwas, das meiner Absicht (Zielen) entsprechen soll, das heisst, es besteht die Neigung, die Existenz des andern als meine Projektion zu sehen: das andere ist das, was ich in es hineinprojiziere: ein Objekt, das mein Wollen bestätigt; nicht ich „empfange“ vom Objekt, sondern das Objekt „empfängt“ von mir, als Gegenstand meiner Macht, Huld, Unterhaltung, meines Glaubens, Hoffnung, oder als Objekt, dem ich mich unterwerfe. Es geht nicht um die Sache (ihr Sein), sondern um die Art der Beziehung, die zu ihr besteht: das Sein der Sache, bzw. Person wird quasi definiert über meine Beziehung, die zu ihr besteht.

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Satans Desinteresse an der Wahrheit

Welches ist der Zusammenhang Satans mit der Realität (der Wirklichkeit, dem Sein)? Durch den Drang nach Wahrheit jedenfalls ist er nicht bestimmt!

Was will er überhaupt? Ein angenehmes Leben? Da sein hauptsächlichstes Anliegen ist, Macht über andere zu haben, ist das nicht anzunehmen – wäre ein angenehmes Leben doch viel besser dadurch möglich, sich mit der Natur und den andern Menschen als Einheit zu fühlen. Allerdings geht es Satan nicht darum, das Sein zu sein, sondern bloss darum, Macht über es zu haben. Durch dieses Anliegen ist auch sein Gott gegeben: eine Person, die Macht über das Sein hat. Diese Sinngebung kann von Volksgenossen geteilt werden.

Die andern Völker werden mit dem Volk Satans Probleme haben, denn es besteht darin, dass es den andern etwas wegnehmen will – nicht darin, dass es ihnen etwas geben will. Das Recht für diese Handlungsweise und diese Haltung leitet es daraus ab, dass es über den andern Völkern stehe, weil sein Gott über allen andern Völkern stehe.

Wodurch hat Satan Macht über die andern?

Durch Geld, und das Wort, und das gezielte Aufhetzen von Menschen gegeneinander.

Der Höhepunkt dürfte dann erreicht sein, wenn das Geld-, Kredit-, Finanzwesen des Staates in den Händen von Privaten ist, die ihr Ziel darin sehen, die Sachwerte, Arbeitsleistung und Produktionsanlagen der Allgemeinheit in ihre Hände zu überführen. Dieser Fall ist eigentlich dann eingetreten, wenn sich die Zentralbank eines Staates in privaten Händen befindet, wie das in USA der Fall ist.

Der Wille, in das Leben anderer Menschen einzugreifen hört nicht an den Staatsgrenzen auf, wenigstens für eine Gruppierung, die sich gar keinem Staat verpflichtet fühlt, oder ausserhalb von diesem lebt! Krieg – der Höhepunkt des Aufeinanderhetzens von Menschen – soll nicht im Land stattfinden, in dem sich die eigene Zentralbank befindet, sondern ausserhalb. Die Beschränkung auf das Wirken in einem Staat, kann das Potential Satans überhaupt nicht zur Entfaltung bringen.

Kapital (Finanzmacht und geschäftliche Beziehungen), das staatsübergreifend in Anschlag gebracht werden kann, ist wirksamer als solches, das sich nur auf den eigenen Staat erstreckt: Die Macht kann sich so auch auf das Devisenwesen (Geldwechsel), und Kreditwesen (Geldverleih) anderer Staaten ausweiten, und so die Politik dieser Länder in eine Richtung gelenkt werden, die allgemeine Ressourcen in private überführt, und gleichzeitig können Akteure, die sich gegen diese Politik wehren, neutralisiert werden, dies umso mehr als Finanzmacht auch Medienmacht bedeutet! Das Volk soll nicht imstande sein, politische Geschehnisse (z.B. Krieg, gewaltsamen Regimechange, Sanktionen) in einen finanziellen Hintergrund einzuordnen.

Worin besteht der Nutzen Satans könnte gefragt werden? Sein Geschäft ist das Eingreifen in das Leben anderer Menschen, und Falschheit – und wie könnte er das anders realisieren als indem er das Gute schlecht macht, und das Schlechte als gut hinstellt?

Anmerkungen:

– Der Mensch kann Fähigkeiten entwickeln, die nicht eine Übereinstimmung mit der Natur und den andern Menschen bedeuten, sondern Macht über sie. Diese Fähigkeiten können auch quasi gezüchtet werden, wenn ein Volk so geartet ist, es sich über Jahrtausende innerhalb seinesgleichen vermehrt, und eine Ideologie (Religion) hat, die die eigene Abstammung favorisiert.

– Bei Satan handelt es sich um einen Parasiten (Schmarotzer) und leider nicht einen gutartigen, sondern einen, der zerstörerisch wirkt, das heisst, die Aufhebung der eigenständigen Existenz des Wirts, und insofern seinen Tod, herbeiführt.

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Kein eigenes Sein haben?

Angenehme Gefühle bedeuten Übereinstimmung mit mir selber – allerdings müssen Freude, Lust, Zufriedenheit nicht auf Vorstellungen und Ideen zurückgehen, die eine Übereinstimmung mit der Natur, dem Menschen, und der Wahrheit bedeuten.

Der Selbstherrliche, Willkürliche, Widersprüchliche steht geistig nicht auf eigenen Füssen: sein Selbstwertgefühl, und sein Sinn kommen nicht daraus, dass er seiner unendlichen Wirklichkeit und Zusammenhänge bewusst wird – sondern sie kommen daraus, dass er sich auf jemand anders bezieht, und sich ihm gegenüber überlegen fühlt.

Mein Denken und Fühlen besteht daraus, wie ich das andere denke und fühle: Ich kann es durch ein Wollen denken und fühlen, anstatt durch Aufnehmen, Empfangen, Einsehen, auf-mich-wirken-Lassen – so kann ich mich zum Absoluten machen: quasi bestimmen, was es ist. Auf diese Weise ist der Sinn der Welt und der anderen Menschen, mir einen Sinn zu geben, ohne dass ich sie würdige, oder erfasse.

Mein Denken und Fühlen, das auf Widersprüchen, Lügen, und Machtansprüchen beruht, ist mein eigenes Sein – aber Widersprüche, Lügen, und Herabwürdigung haben kein eigenes Sein; sie bedeuten, jemandem das Sein zu stehlen, der Natur, andern Menschen, oder der Wahrheit: ich verneine, beschränke, oder zerstöre deren Existenz und füge meiner Existenz etwas hinzu: angenehme Gefühle aufgrund eines willkürlichen Wollens!

Eingreifen in das Leben anderer Menschen, und Falschheit – die Hauptmerkmale Satans

Die Methode dazu ist, Inhalt durch Inhaltslosigkeit zu ersetzen, Klarheit durch raffinierten Schein, Tiefe durch Banalität, Wahrheit durch Falschheit, Ruhe durch Rastlosigkeit, das Leben in Zusammenhängen durch ein Leben im Zusammenhangslosen.

Immerhin müssen wir bedenken: Inhalt, Klarheit, Wahrheit, Tiefe, Ruhe, das Leben in Zusammenhängen bringen keine Macht! Also könnte die Schlussfolgerung sein, dass es oberstes Ziel Satans ist, den Menschen diese wegzunehmen, um seine Ziele zu erreichen.

Mit der Wahrheit kannst du keinen betrügen. Wenn also jemand eine Beziehung zu dir herstellt, durch die deine Einsicht nur vergrössert wird, was für eine Macht will er über dich ausüben?

Wenn jemand eine Beziehung zu dir herstellt, in der er Macht über dich haben will, dann wird er versuchen, dich hinters Licht zu führen, zu täuschen: dich um deine eigenständige Existenz betrügen, indem er dich in einen bestimmten Glauben versetzt.

Im Krieg ist Täuschung allerdings oberstes Gebot! Satan führt allerdings nicht wirklich Krieg gegen die andern Menschen – er will nur das höchste Gefühl das er kennt, erleben: eine irre Verschmitztheit, das Gefühl der Überlegenheit, und der Schadenfreude; und der Geldsack auf dem er hockt, wäre für ihn nur noch halb so viel wert, wenn er ihn nicht durch Betrug an den andern erworben hätte. Satan, ein Irrer und Herabwürdiger des Seins – als Abstammungsgemeinschaft, die als Religion auftritt, eine Geissel der Menschheit: Die Gegner sollen untereinander Krieg führen.

Was heisst Herabwürdigen?

schlecht machen, im Wert, in der Bedeutung herabsetzen, verleumden, schädigen, täuschen, belügen, betrügen, absprechen des Lebensrechts, vertreiben, unterdrücken, ausbeuten.

Anders ausgedrückt: mich über den andern stellen, ihn zum Mittel reduzieren: zum Beispiel als Objekt der Macht, Zeitvertreibs, Herablassung, Amüsements, oder Ausbeutung; sich selber bejahen, ohne den andern zu bejahen.

Das Böse kann sehr einfach als Herabwürdigen definiert werden, sei es des Menschen, der Natur, oder der Wahrheit.

Was heisst würdigen?

Würdigen im allgemeinen Sinn, heißt, etwas Aufmerksamkeit, Beachtung schenken. Es in seinem Wert, seiner Bedeutung, oder seinem Zusammenhang erfassen. In einem tieferen Sinn ist Würdigung die Bewusstwerdung dessen, womit ich zusammenhänge.

Würdigung drückt ein Verhältnis zum Menschen, und zur Natur aus, in dem ich sie bejahe und wertschätze.