Der menschliche Automat und Satan – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Für beide ist die Basis ihres Selbstverständnisses eine Abgrenzung: Ihr Selbstverständnis basiert auf einer Reduktion der Auffassung des Seins – des Menschen und des Kosmos. Satan und der menschliche Automat bilden in gewisser Weise eine Ergänzung: Satan plant die eingeschränkte Welt und der Automat fühlt sich wohl darin.

Das Wirken Satans ist stets politisch, weil sein Merkmal ‘Eingreifen in das Leben anderer Menschen’ ist. Er hat von sich selber die Idee, er stehe über den anderen Menschen – eine Vorstellung, die der Automat nicht unbedingt hat, weil seine Eingrenzung der Existenz auch durch Unterwerfung bestehen kann. Das Erleben des Automaten ist mechanisch, nicht dynamisch: das, was ihm die Gefühle gibt, sind starre Ideen oder Vorstellungen, nicht das Erleben der Aktualität eines geistig-sinnlichen Austausches: ein geistiger Austausch oder Kommunikation wird nicht oder nur scheinhaft oder nur kontrolliert oder selektiv zugelassen. Im Automaten läuft ein Programm ab, das alles ausblendet und abwehrt, das seine eingeschränkte Welt in Frage stellen könnte. Der Automat kann die anderen Menschen und den Kosmos nicht aufnehmen, empfangen, einsehen, wahrnehmen, auf-sich-wirken-lassen, weil dieser Austausch und diese Kommunikation es unmöglich machen würden, in einer eingegrenzten Welt zu leben. Es stellt sich die Frage: Was ist die Realität für ihn? Ein bisschen Macht und Unterwerfung und Gruppenorientierung.

Merkmal Satans ist sein Impetus, in das Leben anderer Menschen einzugreifen: sie sind Gegenstand seines gezielten Denkens, er betrachtet sie als seine potentiellen Realisierungsakte. er bezieht sich auf sie und stellt sich über sie, er bringt sich zu ihnen in ein Verhältnis, in dem er ihnen überlegen ist. Welche Gefühle sind mit dieser Haltung zu den anderen Menschen verbunden?

Worin besteht für den Automaten oder für Satan die Übereinstimmung von Idee und Gegenstand? Oder woher kommt ihr Selbstbild oder ihr Selbstverständnis? Aus einer Gruppierung, mit der sie sich identifizieren.

Warum ist es einfacher, zu anderen Menschen das Verhältnis der Macht oder Unterwerfung zu haben als ein Verhältnis, in dem ich sie als eigenständiges Sein anerkenne? Der Grund könnte darin liegen, dass ich mich auf diese Weise selber nicht als eigenständiges Sein wahrnehmen muss.

Ein einschlägiges Beziehungsnetz

Das Selbstverständnis Satans, kann zum Beispiel sein: Er sei ein Mensch, dessen Gott ihn über die anderen Menschen gestellt habe. Welches Bild der anderen Menschen und des Kosmos ergibt sich aus dieser Vorstellung? Es ergibt sich ein Bild, das zwar nicht mit den anderen Menschen und dem Kosmos übereinstimmt, aber mit einer Gruppierung, die diese Vorstellung hat.

Sind der Automat oder Satan interessiert an der Verbreitung von Wahrheit?

Unter Wahrheit kann man die Übereinstimmung von Idee und Gegenstand verstehen – Wahrheit kann allerdings nicht das Produkt eines eigenen Willensaktes sein, weil sie etwas ist, das alle Menschen verbindet. Satan ist nicht daran interessiert, in dem zu sein, was allen Menschen gemeinsam ist, sondern in einer exklusiven Gruppen-«Wahrheit»: durch diese kann die Abgrenzung von den anderen Menschen erfolgen und die Macht über sie «legitimiert» werden.

Das Merkmal Satans, die Realität oder Wirklichkeit als Produkt eines eigenen Realisierungs- oder Willensaktes zu betrachten, führt dazu, den eigenen Willen als Massstab des Rechts und von Wahrheit in die Welt einzuführen: Wenn Satan – oder besser gesagt, die Gruppierung, die aus diesem Menschentyp besteht – auf der Welt der dominierende Machtfaktor ist, bedeutet das eine grundsätzliche Aufspaltung der Welt. Da es nicht zur Mentalität Satans gehört, durch Erfolge in einen dauerhaft befriedigten Zustand zu kommen, fängt die nächste Sauerei an, wenn die eine erledigt ist (allgemein ausgedrückt: das Eingreifen in das Leben anderer Bevölkerungen und Staaten). Die Absurdität, der Widerspruch und die Zerstörung akkumulieren sich und zwingen zu weiterer. Dem – westlichen – Automaten, der sich in der von Satan geplanten und realisierten Welt bis anhin wie ein Fisch im Wasser gefühlt hat, werden zunehmend unhaltbare Positionen zugemutet, die ihn in weiten Teilen der Welt als verblödet erscheinen lassen – denn die Destruktivität Satans hat ihn selber erreicht und anstatt sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, unterstützt er ihn gegen den Rest der Welt.

Welche Auffassung des Menschen ergibt sich aus dem Selbstbild der USA?

Aus dem Selbstbild der USA ergibt sich die Auffassung, dass es Menschen gibt, die über anderen Menschen stehen, denn sie selber stehen über den anderen Bevölkerungen und Staaten dieser Welt. Erstaunlich ist, wie jemand, der das zur Kenntnis nimmt, der Ansicht sein kann, das Eingreifen der USA in das Leben anderer Bevölkerungen und Staaten könne etwas mit der Verbreitung von Demokratie zu tun haben. Immerhin bedeutet Demokratie eine Rechtsordnung, in der niemand über jemand anderem steht, sowohl innerstaatlich als auch zwischenstaatlich. Aber es gibt viele, die bereit sind, Satan anzubeten, wenn er die mächtige Partei ist.

Die Auffassung, dass es Menschen gibt, die über anderen Menschen stehen, ist natürlich rassistisch, aber sie entspricht der jüdischen Ideologie. Ist der US-amerikanische Exzeptionalismus autochthon oder steht er in Zusammenhang mit der Ideologie Israels?

Religion und Politik – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Religion ist ein geistiges Konzept, es sagt den Menschen, was sie selber, die anderen Menschen und die Welt seien, was der Sinn, was Gut und Böse, Wahr und Falsch und was das Wertvolle sei. Unter Politik könnte man das Verfolgen von Zielen verstehen, die die Gemeinschaft und das Zusammenleben der Menschen betreffen.

Religion ist nicht an einen staatlichen Rahmen gebunden, Politik hingegen betrifft die Steuerung eines Gemeinwesens, handle es sich um einen Staat, einen Stamm oder ein Konglomerat von Staaten. Ein geistiges Konzept, das die Menschen eines Staates eint, ist dem Wohlergehen des Staates höchst förderlich – sofern es nicht gegen einen anderen Staat oder andere Staaten gerichtet ist.

Welche geistige Identität stiftet der Welt-Hegemon USA, worin vereinigt er die Welt?

Anders gefragt: Welches ist das geistige Konzept der USA? Ein geistiges Konzept sagt den Menschen, was sie selber, die anderen Menschen und die Welt seien, was der Sinn, was Gut und Böse, Wahr und Falsch und was das Wertvolle sei. Handelt es sich bei der Direktive ‘wir stehen über den anderen Bevölkerungen und Staaten dieser Welt’ um ein geistiges Konzept? Dass mit einem solchen Konzept eine Identität gestiftet werden kann, in der die Welt vereinigt ist, werden nicht viele Leute glauben. Handelt es sich bei den Steuermännern der USA bloss um eine Sekte, deren Botschaft an die Welt ist: Wir wollen Macht über euch, aber ihr werdet nie vollwertige Mitglieder sein können.

Kann der Wille, über andere Macht zu haben, einem geistigen Konzept entspringen?

Konkret können wir fragen: Gibt es eine theoretische oder geistige Grundlage auf der die Machtansprüche der USA über die Welt beruhen? Auf jeden Fall kann der Wille, über andere Macht zu haben, in ein geistiges Konzept verkleidet sein – im Falle der USA ist es die Masche, ihr Eingreifen in das Leben anderer Bevölkerungen und Staaten habe das Ziel der Verbreitung von Demokratie, Freiheit und Menschenrecht.

Klar ist, dass die Bevölkerung an der Lösung von Problemen interessiert ist und nicht an Problemen, die dadurch geschaffen werden, dass eine Gruppierung von Personen Macht über ganze Bevölkerungen und Staaten beansprucht. Wenn eine solche Gruppierung auf der Welt dominant ist, können sachliche Probleme gar nicht wirklich angegangen werden, weil eine solche Gruppierung alles und jedes unter machtpolitischen Gesichtspunkten betrachtet: Es bedeutet, gegeneinander arbeiten, nicht miteinander oder anders gesagt, zum Nachteil des andern zu leben, nicht zu seinem Vorteil.

Religion und Politik unter dem Gesichtspunkt des Schaffens von Recht

Wenn ein Staat sich gegen die Bevölkerung abgrenzt, deren Territorium er beansprucht und den Anspruch auf dieses Territorium aus der Religion herleitet, will sagen, von einer allmächtigen Gottperson, die ihr dieses Land versprochen habe, dann ist das ein Rechtsverständnis, das das Prinzip der Rechtsgleichheit verneint.

Kann ein geistiges Konzept politisch motiviert sein?

Wenn ein geistiges Konzept durch eine Gottperson gestiftet wurde, wird man sagen, es handle sich um Religion, nicht um Politik. Was aber, wenn die Einführung dieser Gottperson politische Gründe hatte: Politisch motiviert, würde heissen, ein bestimmtes Volk oder Gemeinwesen betreffend und mit dem Ziel verbunden, dieses zu steuern. Im Fall der jüdischen Religion liegt dieser Gedanke nahe, weil die Gott-Person zwar allmächtig ist, sich aber nur an das jüdische Volk wendet. Insofern kann man sagen, dass jeder – archaische – Stammesgott nicht nur ein religiöses, sondern auch ein politisches Konzept verkörpert(e).

Was ist die Bedeutung von ‘Geist’ für ein Volk, das von sich selbst die Idee hat, es stehe über den anderen Völkern? Welches Verhältnis zu den anderen Menschen ergibt sich aus diesem Selbstbild? Womit wir wieder am Anfang dieses Textes wären oder bei der Anschlussfrage: Will sich Geist von den anderen Menschen abgrenzen?

Die Eindämmung der USA schreitet voran

Der westliche Medien-Konsument ist sich gewohnt, in der Zeitung zu lesen, im Radio zu hören und im Fernsehen zu sehen, dass die USA daran seien, Russland, China und den Iran einzudämmen. Was versteht der westliche Medien-Konsument darunter? Wirtschaftliche Unterdrückung dieser Staaten zum eigenen Vorteil? Oder versteht er darunter, dass sich Russland, China und der Iran Macht über andere Staaten anmassen, um den Rest der Welt daran zu hindern, eigenständige, souveräne Staaten zu sein und dass deshalb die USA einschreiten müssten, um die Rechtsgleichheit und Souveränität der Staaten dieser Welt zu gewährleisten?

Der westliche Tagesschau-Konsument hat nichts gegen Widersprüche, solange er der Meinung sein kann, er könne von der Dollarherrschaft profitieren: Er ist bereit, Folgendes zu glauben:

– Indem die USA – via West-Putsch 2014 – die Ukraine zu de facto-NATO-Land machten, haben sie die Ukraine sicherer gemacht.

– Es ist nicht der Plan der USA (bzw. der NATO) indem sie ihre Grenzen bis an die Grenzen Russlands erweitert haben, in einem nächsten Schritt, auch Russland unter die eigene Macht zu bringen.

– Dadurch, dass die USA die ganze Welt zu USA- bzw. NATO-Land machen – das heisst, ihren Machtbereich um Russland, China und den Iran erweitern – wird die Sicherheit der ganzen Welt auf das höchstmögliche Mass erhöht und es gibt keine Ausbeutung anderer Staaten mehr.

– Das aussenpolitische Ziel der USA ist es, das Streben der Staaten dieser Welt nach Eigenständigkeit und Souveränität zu unterstützen, weil nur auf diese Weise Demokratie herrschen kann.

Was versteht der westliche Tagesschau-Konsument unter Sicherheit?

Wirtschaftliche Sicherheit, Rechtssicherheit oder die Sicherheit, dass ihm nicht sein Haus zerbombt wird? Und als Garanten dafür sieht er die Politik der USA – über die er in seinem Medium sozusagen nie ein kritisches Wort hört. Involviert oder verstrickt sein in die Interessen der Welt-Hegemonie versprach bis anhin ein gutes Leben – aber der Krug geht zum Brunnen bis er bricht. Der westliche Tagesschau-Konsument und die Hegemonie in deren Welt er sich geistig bewegt, sind immer noch der Meinung, sie seien die Esel-Treiber und der Rest der Welt – Russland, China, Iran zum Beispiel – seien der Esel, den man vor sich hertreibt; aber immerhin handelt es sich um einen Esel-Treiber mit dem Bewusstsein ethischer Überlegenheit gegenüber 90% der Weltbevölkerung. Um den Kontakt zur Wirklichkeit nicht zu verlieren, wäre der westliche Tagesschau-Konsument gut beraten, sich den Spruch zu Herzen zu nehmen: Manchmal meint man, man sei der Eseltreiber, dabei ist man der Esel.

Wie realisiere ich meine Sicherheit, wenn ein anderer Staat Macht über mich haben will?

Was ist davon zu halten, wenn ein Staat der Ansicht ist, er könne sich nur sicher fühlen, wenn er die anderen im militärischen und finanziellen Griff hat? Sicherheit kann in diesem Fall nicht auf der Basis gegenseitigen Respekts oder gegenseitigem Interesse basieren.

Die Frage der Sicherheit stellt sich nur dann, wenn es eine Bedrohung für die eigene Eigenständigkeit oder Souveränität gibt. Bei Staaten, die sich sicher sind, dass der andere nicht Machtansprüche zu Lasten des eigenen Staates durchsetzen will, stellt sich die Frage der Sicherheit nicht: sie stellt sich nicht bei Staaten, die sich in gegenseitigem Respekt oder Freundschaft verbunden wissen.

https://thecradle.co/article-view/20127/predictions-for-2023-annus-horribilis-with-some-surprising-upsides

Die Idee von sich selber und die Übereinstimmung von Idee und Gegenstand

Die Idee, die ich von mir selber habe, kann der Fantasie entspringen, zum Beispiel in Form einer Gottperson, die mich über die anderen Menschen gestellt hat und das, was die anderen Menschen und der Kosmos für mich sind, kann durch diese Fantasie bestimmt werden. Die anderen Menschen und der Kosmos sind allerdings keine Fantasiegestalten und ich bin ihren Einwirkungen anders unterworfen als denen einer Fantasiegestalt.

Handelt es sich um Spiritualität, wenn ich aus einer Wirklichkeit zwei mache und die eine hat Macht über die andere?

Aus der Wirklichkeit zwei machen, ist gut vorstellbar, insofern sie materiell ist – aber wie steht es, insofern sie Geist ist? Und wie steht es mit dem Erfassen der Wirklichkeit – müssen, um die Wirklichkeit zu erfassen, zwei Wirklichkeiten erfasst werden? Geist kann aufspaltbar gemacht werden, insofern er als Macht verstanden wird.

Die Juden glauben von sich selber, sie seien anders mit der allmächtigen Person verbunden als die Nicht-Juden wegen ihrer Abstammung. Kommt ihre Freude mehr aus der Verbundenheit mit ihrer allmächtigen Person oder mehr daraus, dass sie etwas haben, was die anderen Menschen nicht haben, das heisst, aus der Abgrenzung gegen die anderen Menschen und den Kosmos?

Was für ein Sein habe ich selber, insofern ich mit Ideen übereinstimme, die nicht mit ihrem Gegenstand übereinstimmen, das heisst, insofern ich mit eingeschränkten, widersprüchlichen oder illusionären Ideen übereinstimme? Klar ist, dass Widersprüche, Lügen und Illusionen die Herabwürdigung der Realität – der anderen Menschen und des Kosmos – bedeuten.

Die Idee von sich selber und Spiritualität

Unter Spiritualität könnte man verstehen: Das Geheimnis, die Tiefe, den Reichtum und die Zusammenhänge des Kosmos in sich aufnehmen.

Womit bin ich durch die Idee, die ich von mir selber habe, verbunden und wovon abgegrenzt?

Ich selber zum Beispiel fühle mich durch die Idee, die ich von mir selber habe, mit dem ganzen Sein verbunden und abgrenzen möchte ich mich von Widersprüchen, Lügen und Illusionen.

Womit ist zum Beispiel Victoria Nuland (Neocons USA) durch die Idee, die sie von sich selber hat, verbunden und wovon abgegrenzt? Verbunden fühlt sie sich mit einer Gruppierung, von der sie die Idee hat, sie würde über anderen Menschen und Staaten stehen, abgegrenzt ist sie von allen Menschen und Staaten, in deren Leben sie eingreifen will, um sie zu ihren Befehlsempfängern zu machen: sie grenzt sich ab von der Quelle ihrer Befriedigung. Wo liegt der Sinn dieser Lebensweise, die den anderen Menschen und Staaten zur eigenen Befriedigung das Sein stiehlt?

Von was für einem Sein wird der Mensch bestimmt, wenn er von Widersprüchen, Lügen und Illusionen bestimmt wird? Von Ideen oder Vorstellungen, die der Realität die Realität aberkennen.

Um sich in jemanden hineinfühlen zu können, ist es hilfreich, sich vorzustellen, woraus diese Person ihre angenehmen Gefühle hat. Möglicherweise lassen sich zwei Typen von Menschen unterscheiden: Jene, die eine Einheit machen mit der Quelle ihrer Befriedigung, das heisst, den anderen Menschen und dem Kosmos und jene, die sich von der Quelle ihrer Befriedigung abgrenzen, das heisst, sich gegen andere Menschen und den Kosmos abgrenzen. Victoria Nuland gehört zu einer Gruppierung, deren Befriedigung und Sinn die Vergrösserung ihrer Macht bzw. ihrer Assets (Vermögenswerte) ist, was politisch durch das Eingreifen in das Leben anderer Bevölkerungen und Staaten erreicht werden soll.

Die USA und somit NATO und EU wollen, dass Russland ein eigenständiger, souveräner Staat ist

Sie wollen auch, dass China, Iran, Kuba, Syrien, Venezuela und der Rest der Welt eigenständige, freie, unabhängige Staaten sind. Die USA wollen das, weil sie sich selbst als Welt-Hegemonie verstehen und daher nicht vor der Welt damit auftreten können, ihr Wille sei es, die Staaten dieser Welt zu ihren Befehlsempfängern zu machen.

Das – intellektuelle – Problem besteht in der Frage, wie es möglich war, dass Russland und die Ukraine in einen militärischen Konflikt geraten konnten, wenn es doch das Bestreben der USA (und somit NATO und EU) ist, alle Staaten dieser Welt – und somit auch die Ukraine – zu eigenständigen und souveränen Staaten zu machen? Souveräne und eigenständige Staaten haben kein Interesse daran, die Souveränität und Eigenständigkeit anderer Staaten in Frage zu stellen – weil es einen Widerspruch bzw. Rechtsungleichheit bedeuten würde, anderen Staaten das abzusprechen, was man für sich selbst beansprucht.

Was kann der – geistige – Inhalt eines Staates sein, der die Staaten dieser Welt als seine Befehlsempfänger betrachtet? Worin soll seine Eigenständigkeit oder Souveränität liegen, wenn er mit keinem Inhalt der Welt verbunden ist? Woraus besteht sein Geist? Kann eine Regierung, die zum Nachteil der anderen Völker lebt, ein Vorteil des eigenen Volkes sein? Die Ukraine macht sich zum willigen Werkzeug – oder besser gesagt, Komplizen – dieses Staates, der die Staaten der ganzen Welt als seine Befehlsempfänger betrachtet.

Ist es der Wille der Ukraine, ein eigenständiger, souveräner Staat zu sein? Jedenfalls ist es seit 2014 nicht mehr der Wille der Ukraine, die Interessen ihres grössten Nachbarstaates und der russisch-stämmigen Minderheit im eigenen Land zu berücksichtigen. Kann der Wille eines Staates zu Eigenständigkeit und Souveränität unabhängig davon betrachtet werden, wie er mit seinen Minderheiten und seinen Nachbarn umgeht? Sich auf Wunsch eines ausländischen Staates (Grossmacht) mit dem Nachbarstaat und einer grossen ethnischen Minderheit im eigenen Land zu verfeinden, ist Eigenständigkeit und Souveränität entgegengesetzt – was ist die Motivation dazu, wer will dadurch profitieren, welche Ziele sollen dadurch erreicht werden? Mit dem Willen zur Erhaltung des Staates stimmt eine solche Handlungsweise nur dann überein, wenn die Spekulation besteht, dass die ausländische Grossmacht (USA), die zur Konfrontation drängt, über die konfrontierte Macht (Russland) die siegreiche sein wird.

Wie handelt ein Staat, dessen Bestreben Eigenständigkeit und Souveränität sind? Er lässt Scharfschützen aus dem Ausland auf landeseigene Demonstranten schiessen, er grenzt sich gegen die Bevölkerung ab, deren Territorium er beansprucht, er bringt erstens militärische Kräfte einer ausländischen Militärmacht auf sein Territorium und zweitens solche militärischen Kräfte, die seinem Nachbarland feindlich gesinnt sind.

Wie lassen sich folgende Passagen aus der ukrainischen Verfassung mit der Realität oder dem Willen zu einem eigenständigen, souveränen Staat vereinbaren?

– Aus Artikel 16: «[…] und die Bewahrung des Erbguts des Ukrainischen Volkes sind Pflicht des Staates.»

– Aus Artikel 17: «Auf dem Territorium der Ukraine ist die Errichtung ausländischer Militärstutzpunkte nicht gestattet.»

https://www.verfassungen.net/ua/verf96-i.htm

«EU-Industriekommissar: EU muss sich auf Kriegswirtschaft vorbereiten»

Um der Dollarherrschaft zu Diensten zu sein, darf der Bevölkerung der europäischen Union (EU) kein Preis zu hoch sein.

Wenn Unterstützer einer Gruppierung, deren Ziel es ist, Macht über andere Staaten zu haben, für ihre Unterstützung ethische Gründe geltend machen, dann sind sie gut gesteuert. Aber kommt nicht irgendwie der Verdacht auf, dass es sich um Profiteure der Dollarherrschaft handelt?

https://test.rtde.tech/international/164476-eu-kriegswirtschaft/

Die Abgrenzung gegen die Quelle der Befriedigung

Insofern mir etwas Befriedigung, Lust, Freude gibt, mache ich eine Einheit mit ihm. Womit aber mache ich eine Einheit – oder stimme ich überein – wenn Befriedigung, Lust, Freude aus der Macht über andere Menschen kommen? Denn ich mache mit ihnen keine Einheit, wenn ich das Verhältnis der Macht zu ihnen habe: Befriedigung, Lust, Freude kommen nicht aus ihrem Aufnehmen, Empfangen, Einsehen, Wahrnehmen, Auf-sich-wirken-lassen oder aus ihrer Auffassung als eigenständige Wesen, sondern daraus, ihnen überlegen zu sein, über ihnen zu stehen. Das heisst, es findet eine Abgrenzung gegen die Quelle der Befriedigung statt.

Macht ist eine Möglichkeit der Abgrenzung gegen die Quelle der Befriedigung, aber es gibt auch andere: Zum Beispiel die Befriedigung daraus, etwas zu haben, was die anderen nicht haben, selektive Wahrnehmung, zielgerichtetes Denken, Ignorieren, das Ziel, den anderen etwas wegzunehmen, sie schlecht machen (inadäquates Werturteil), herabwürdigen.

Zu anderen Menschen das Verhältnis der Macht haben, bedeutet eine Beleidigung ihres Seins, denn sie werden nicht als eigenständige Wesen wahrgenommen; ihr Existieren und ihre Relevanz bestehen nur darin, Objekte des eigenen Willens zu sein. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich hier auf den Unterschied von Machtperson zu Führungsperson hinweisen: Eine Führungsperson macht eine Einheit mit ihren Untergebenen oder ihr Anvertrauten, fühlt sich für sie verantwortlich und ist ihrem geistigen und materiellen Sein förderlich.

Politisch bedeutet ein Machtverhältnis grundsätzlich, den anderen Menschen als Partei gegenüberzustehen, da keine Einheit mit ihnen gebildet wird. Zur Erfassung der eigenen Existenz würde allerdings das Erfassen dessen gehören, worin alle sind und was alle verbindet. Kann ich ein eigenständiges, aus dem Kleinkindbewusstsein herausgewachsenes, verantwortliches Wesen sein, wenn ich nicht willens oder fähig bin, die anderen Menschen oder den Kosmos als eigenständige Wesen aufzufassen? Das, woraus Menschen oder politische Akteure ihre Befriedigung haben, hat dann ethische Relevanz, wenn sie sie daraus haben, das Leben anderer Menschen oder Staaten einzuschränken.

Zu anderen Menschen das Verhältnis der Macht zu haben, ist der Bewusstwerdung der eigenen Existenz entgegengesetzt

Gibt es einen Antrieb, das Bewusstsein der eigenen Existenz einzuschränken? Klar müssen wir uns darüber sein: Das Bewusstsein der eigenen Existenz einschränken, bedeutet nichts anderes, als die Wahrnehmung der anderen Menschen und des Kosmos einschränken. Unnötig zu sagen, dass das Einschränken der Wahrnehmung der anderen Menschen und des Kosmos eigentlich ihre – partielle – Verneinung bedeutet und destruktiv ist. Die Ironie – oder das Teuflische – besteht darin, dass durch diese Lebensweise angenehme Gefühle – Lust, Freude, Glück, Erfolgserlebnisse – generiert werden.

Bedeutet Erfüllung des eigenen Willens Zufriedenheit mit sich selber? Das Problem ist, dass ‘Erfüllung des eigenen Willens’ nicht notwendig an einen Inhalt gebunden ist oder an Widerspruchsfreiheit. Das heisst: jemand kann zwar die Erfüllung seines Willens erreichen, aber gezwungen sein, seinen Verstand zu verneinen. Es stellt sich die Frage: Was bejaht jemand und was verneint jemand, um seinen Willen zu erreichen?

In gewisser Weise handelt es sich bei jeder Herabwürdigung des Seins um einen Widerspruch

Herabwürdigen heisst, sich über andere Menschen oder den Kosmos stellen, sie in ihrem Sein kleiner machen, ihnen das Sein stehlen, ihnen ihre Relevanz für das eigene Sein aberkennen. Anders gesagt, heisst ‘herabwürdigen’, den Zusammenhang zwischen Idee und Gegenstand willkürlich bestimmen und nicht durch die Gegebenheiten der Sache (den Verstand). Herabwürdigung – wie die Lüge – bedeuten einen Widerspruch zur Realität.

Geschichtlich folgenschwer wird es, wenn eine mächtige religiöse oder politische Partei in Erscheinung tritt, die den Zusammenhang zwischen Idee und Gegenstand willkürlich so bestimmt, dass er mit ihrem zielgerichteten Willen übereinstimmt.

Die Herabwürdigung des Seins mündet unweigerlich in Falschheit: Widersprüchen zwischen Reden und Handeln, Worten und Taten, Gefühl und Verstand, Fehlschlüssen, Missachtung von Zusammenhängen, Schöpfung von Fantasiegestalten. Es werden Verbindungen, Abgrenzungen, Unter- und Überordnungen nach Kalkül hergestellt und was unvereinbar ist, zusammengeschmolzen: endlose intellektuelle Anstrengungen, um Widersprüche zu verdecken und die Anwendung des Verstandes zu unterdrücken.

Weltreligion:

Ihre Schöpfung ist eine Gottperson, durch die Willen und Macht mit Geist gleichgesetzt werden. Merkmal dieser Gottperson ist neben Allmacht und Reingeistigkeit, dass sie durch einen Vertrag die eigene Abstammungsgemeinschaft über die anderen Menschen erhoben hat. Durch diese Weltreligion wird eine Quelle der religiösen Befriedigung – eine Gottperson – geschaffen, durch die 99.9% der Menschen auf der Erde zu Wesen zweiter Klasse degradiert werden.

Lässt sich für einen Welt-Hegemon eine bessere Ideologie denken als besagte Weltreligion?

Brauchen die USA Russland zu ihrer Befriedigung? Was soll der Sinn davon sein, wenn die USA bzw. das von ihr geführte Militärbündnis ihr Territorium um das der Ukraine erweitert, und so seine Grenze bis an die Grenze Russlands verschiebt? Worin besteht die Befriedigung oder das Ziel der USA in einem solchen Vorgehen, das die vollkommene Missachtung der (Sicherheits-) Interessen Russlands enthält? Und wie denken sie, dass die andere Macht, Russland, reagieren soll?

Wenn gegenüber anderen Menschen oder Staaten Expansionismus betrieben wird, zu ihnen die Haltung der Macht eingenommen wird oder ihre Eigenständigkeit nicht ertragen wird, heisst das, dass diese Akteure zu ihrer Befriedigung andere Menschen oder Staaten brauchen. Anders gesagt: Der Welt-Hegemon macht keine Einheit mit seiner Quelle der Befriedigung – es sei denn, seine Quelle der Befriedigung sei die gleiche wie die der besagten Weltreligion (eine Gottperson, die 99.9% der Menschen dieser Erde zu Menschen zweiter Klasse herabgestuft hat).

Diese Welt-Religion hat jetzt einen Staat in einem fremden Kulturraum, wo sie die ansässige Bevölkerung vertreibt, um das Territorium ihres Staates auszuweiten: Die Regierung dieses Staates grenzt sich gegen die Bevölkerung ab, deren Territorium sie beansprucht. Was ist die Quelle ihrer Befriedigung? Ein allgemeiner Geist durch den die Menschen verbunden sind, kann es nicht sein – er kann somit auch nicht die Quelle der Befriedigung sein.

Das Streben nach Macht und die Abgrenzung gegen den Geist anderer Menschen

Das Streben nach Macht bedeutet Eingreifen in das Leben anderer Menschen oder Staaten und Aberkennen ihres eigenständigen Seins. Das Motiv kann sein, sich ihre Ressourcen anzueignen. Ein weiteres Motiv ist mehr psychologischer Natur: Indem zu anderen Menschen oder Staaten die Haltung der Macht eingenommen wird, relativiert ihr Sein nicht mehr die eigene Existenz, denn durch das Verhältnis der Macht, entfällt die Herausforderung, die ihr Wahrnehmen als eigenständiges Sein darstellen würde.

Der nach Macht Strebende errichtet eine Abgrenzung gegen das Sein, indem er eine Einheit mit einem eingeschränkten Sein macht, das heisst, mit einem Sein, das Produkt seines Willens ist oder mit einem Sein dessen Ursache er ist. Andererseits hebt er eine Grenze auf: die Grenze zwischen sich als eigenständiger Existenz und dem anderen als eigenständiger Existenz – das kann dazu führen, dass er seine eigene Existenz mit der des anderen verwechselt.

Wie könnte man das nennen, wenn ein Mensch oder eine Gruppierung zum anderen Wesen eine Haltung einnehmen, durch die sie nur dasjenige Sein zulassen, das sie willentlich eingegrenzt haben, das heisst, von dem sie sich quasi als die Ursache fühlen oder es kontrollieren können? Absolutismus, diktatorischen Subjektivismus, diktatorischen Fundamentalismus, Verweigerung des Seins, Degeneration, toter Geist und schlechter Charakter in unauffälliger Erscheinung; sein wollen, ohne zu sein (= Perversion)? Phantommenschen, die andere Menschen nur als Phantommenschen zulassen: Die Kehrseite davon, ihre geistig eingegrenzte Existenz als Massstab zu etablieren, sind missbrauchte menschliche Existenzen.

Wem ist geistige Eigenständigkeit ein Dorn im Auge?

Zum Beispiel denjenigen, die sich einen Vorteil davon versprechen, sich von der herrschenden Gruppierung instrumentalisieren und betrügen zu lassen. Oder jenen, die die Fäden der Marionetten in den Händen halten und befürchten, die Macht könnte ihnen durch eigenständig denkende Menschen entgleiten.

Geistige Eigenständigkeit strebt nach Widerspruchsfreiheit und Übereinstimmung von Idee und Gegenstand (Wahrheit), nach Kommunikation und geistigem Austausch, sie will alle möglichen Standpunkte und dazugehörigen Informationsgrundlagen kennenlernen und sich dann selber ein Bild machen. Geistige Eigenständigkeit ist der Feind von Manipulation, Steuerung, Gängelung.

Kann man selber eine eigenständige Existenz sein, wenn man das Sein des anderen nicht als eigenständiges Sein anerkennt?

Kann man geistig ausgeweitetes Sein haben, wenn man das Sein des anderen einschränkt oder herabwürdigt? Kann jemand geistige Eigenständigkeit haben, wenn er seine Existenz geistig einschränkt?

Wie steht Macht zu Geist?

Besteht Geist darin, Macht über etwas zu haben und je umfassender das ist, worüber man Macht hat, desto grösser ist der eigene Geist? Kann dadurch, Macht über etwas zu haben, die eigene Existenz erfasst werden oder zeigt sich in der Quasi-Gleichsetzung von Macht und Geist nur ein skrupelloser Hang zur Reduktion der eigenen geistigen Existenz und somit der anderen Menschen und des Kosmos?

Die Verlockung, keine eigenständige Existenz zu sein

Was könnten die Motive sein, Mittel und Wege zu suchen, sich über andere Menschen, den Kosmos und den eigenen Verstand zu stellen, das heisst, sie nicht als eigenständiges Sein anzuerkennen? Bedeutet es einen Vorteil, das Verhältnis zu anderen Menschen, dem Kosmos und dem eigenen Verstand so zu bestimmen, dass ihr Sein nicht mehr konstituierend ist für das eigene Sein und somit das eigene Selbstverständnis? Jedenfalls bedeutet es eine Abgrenzung gegen den Geist des anderen – einen eingeschränkten oder unterbundenen Austausch, eine Verhinderung von Kommunikation und Identifikation, das Verhindern des Machens einer Wesenseinheit mit den anderen Menschen und dem Kosmos.

Durch Widersprüche ist es möglich, sich über die anderen Menschen, den Kosmos und den eigenen Verstand zu stellen. Natürlich müssen diese Widersprüche gut versteckt sein, sonst steht man als Irrer da.

Wie fühlt man sich in einer eingegrenzten Realität, in einem willkürlich eingeschränkten Geist? Womit beschäftigt man sich, denn der Genuss und die Würdigung des ungeteilten, in sich ruhenden, unendlichen Seins, das Fühlen einer Einheit mit den anderen Menschen, ist mit dieser Haltung nicht möglich!

Die Regierung eines Staates, die sich gegen die Bevölkerung abgrenzt, deren Territorium sie beansprucht

Die Rede ist von der Ukraine und Israel.

Eine Regierung, die sich gegen die Bevölkerung abgrenzt, deren Territorium sie beansprucht, sendet ihr folgende Botschaft: Wir haben das Verfügungsrecht über euch, ihr seid Menschen zweiter Klasse, entweder ihr verschwindet oder ihr lebt unter den Bedingungen, die wir, die Menschen erster Klasse, euch diktieren. (Für diejenigen, die es noch nicht gemerkt haben: ich spreche von der Bevölkerung von Donezk/Lugansk bzw. der arabischen Bevölkerung Palästinas.)

Womit identifiziert sich eine Regierung, die sich gegen die Bevölkerung abgrenzt, deren Territorium sie beansprucht: mit einer Gruppierung deren Merkmal eine bestimmte Abstammung ist – was ein rassistisches Staatsverständnis bedeutet.

Überlegenheit aus Abstammung ermöglicht, mit dem – unteilbaren – Sein keine Einheit zu machen. Sie ermöglicht, sich über es zu stellen, das heisst, seinem Wahrnehmen oder Erfassen auszuweichen. Mit ‘Sein’ meine ich nicht nur Dinge oder einzelne Wesen wie Sterne, Tiere, Menschen sondern auch das, womit sie miteinander verbunden sind.

Welches sind die Vorteile, seine Identität daraus zu haben, keine Einheit mit dem Sein zu machen – denn wir müssen uns im Klaren darüber sein: Geniessen und würdigen bedeuten Übereinstimmung – aber sie bedeuten auch anerkennen des Seins (des anderen): Macht hingegen bedeutet nicht wahrnehmen, erfassen, aufnehmen, empfangen, auf-sich-wirken-lassen des Seins – dadurch kann einer Angst ausgewichen werden bzw. es ist möglich, das Sein – partiell, willkürlich – zu negieren und dadurch angenehme Gefühle zu haben.

Klar sollten wir uns darüber sein, dass der Ukraine-Staat (seit 2014) und der Israel-Staat (seit 1948) schon lange aufgeflogen wären, wenn es nicht mächtige Akteure gäbe, die ein Interesse an ihrem Bestehen haben oder anders gesagt, wenn nicht eine Grossmacht in ihr Bestehen involviert wäre. Ihre Ethik kann folgendermassen beschrieben werden:

Wir haben das Verfügungsrecht über andere Staaten und Bevölkerungen; wir sind die Guten, die anderen die Bösen; wir stehen über euch; ihr gehört zu unseren Feinden, wenn ihr euch nicht freiwillig ausbeuten lasst – ansonsten verachten wir euch bloss; grundsätzlich gehört alles uns; mit uns ist Koexistenz auf gleichberechtigter Basis nicht möglich. Jetzt können Sie sich fragen, ob ich damit die Ethik von Victoria Nuland (USA-Neocon) zutreffend beschrieben habe?

Anhang:

Schicksalshaft kann es werden, wenn archaische Vorstellungskraft und exzeptionelle intellektuelle Fähigkeit in einem Volk zusammentreffen: Der Überlebenswille oder die Überlegenheit der eigenen Abstammung konnte dadurch nicht mehr aus einer herkömmlichen Gottheit – neben der ähnliche oder vergleichbare Gottheiten bestehen – hergeleitet werden, sondern es musste etwas Unvergleichliches geschaffen werden, an dem der eigene Bestand und Wert ausgerichtet werden konnte; dementsprechend grundlegend gestaltete sich die Aufspaltung oder Zweiteilung (‘wir gegen sie’ oder ‘wir über ihnen’): Ihr Ursprung bildet – wie könnte es anders sein? – ein rein geistiger, allmächtiger Wille – Gottperson – der einem eingegrenzten Sein gegenübersteht, über das er gebietet; der Antrieb zu einem solchen katastrophalen Hirngespinst war kaum ein spiritueller, denn es erlaubte die Aufspaltung in sich als die Abstammung, die diesem allmächtigen Willen näher steht als all die anderen Menschen. Wir sind hier beim Ursprung der abendländischen Religion, Ideologie, Weltanschauung.

Die Empfindung oder das Gefühl, etwas Besseres, Wertvolleres zu sein als andere Menschen und über ihnen zu stehen, das heisst, Hochmut oder Arroganz, müssen nicht mit Wollen verbunden sein. Vom Affekt (Empfindung, Gefühl) des Neides hingegen, würde ich sagen, dass er mindestens latent das Wollen enthält, den anderen Menschen herabzuwürdigen, zu neutralisieren oder Macht über ihn zu gewinnen – denn Neid heisst: Man möchte auch so sein oder das haben, was der andere ist oder hat. Anfügen könnte man noch, dass ‘sich wertvoller fühlen als andere’ zwar nicht unbedingt mit Wollen verbunden ist, aber eine gewisse Nähe zu Schadenfreude und Spott (= Häme) aufweist und kaum zu Mitgefühl.

Seine Karriere dem Aufspalten der Welt verdanken

Gegenstand der Politik sind die Menschen und ihre Beeinflussung – Beeinflussung der Bevölkerung des eigenen Staates und der ausländischen. Jeder politische Akteur versucht, die Menschen zu beeinflussen – aber in welche Richtung? Er sagt den Menschen zum Beispiel, ob sie ‘gut’ oder ‘böse’ seien – und das Kriterium dafür ist, ob sie den Aktionen der Hegemonie zustimmen.

Die Existenz eines Welt-Hegemons hat Konsequenzen für die nationale Politik: Die politischen Akteure müssen sich entscheiden, ob sie die Aufspaltung der Welt durch den Welt-Hegemon unterstützen oder einen integralen, völkerverbindenden Ansatz verfolgen. Klar ist, dass der Welt-Hegemon sich auf der ganzen Welt vehement für politisches Personal einsetzt, das seine Politik unterstützt – und dafür lässt er seine ganze Medien-, Beziehungs- und Finanzmacht spielen.

Wie wird man Welt-Hegemon?

Welt-Hegemon wird man, indem man die Welt aufspaltet – und wer im Herrschaftsgebiet der Hegemonie eine politische Spitzenposition einnehmen will, der wird nicht darum herumkommen, diese Aufspaltung zu unterstützen. Wir müssen uns bewusst sein, Aufspaltung bzw. der Anspruch auf Macht über andere Staaten ist der Gegensatz zu integrativ und völkerverbindend.

Wie kann das Streben nach Macht über andere Staaten ethisch hergeleitet werden? Sehr einfach aus der Behauptung: Wir, die USA sind die Guten und diejenigen, die sich nicht unterwerfen wollen, die Bösen. Aus der gleichen Behauptung folgt, dass zwischen den USA und Russland keine Rechtsgleichheit bestehen kann: denn die ‘Bösen’ können nicht gleichberechtigt sein. Die USA wollen ihren Herrschaftsbereich um Russland erweitern und um diesem Ziel näher zu kommen, haben sie 2014 den Westputsch in der Ukraine organisiert, durch den sie dieses Land in ihren Machtbereich geholt haben. Das bedeutete zwar, die Sicherheits- und Interessenssphäre Russlands zu missachten, aber diese muss ohnehin nicht beachtet werden, weil die USA die ‘Guten’ sind und Russland die ‘Bösen’ – das ist auch die Meinung der deutschen Regierung und der EU.

Der Wille der USA, Macht über das Finanzsystem und die Ressourcen anderer Staaten zu haben, ist durch den Willen motiviert, den Bevölkerungen anderer Staaten Demokratie, Freiheit und Menschenrecht zu bringen. Das lässt sich auch daraus ersehen, wie in den USA das Finanzsystem und die Ressourcenverteilung der ganzen Bevölkerung zu Gute kommen. Wenn zum Beispiel die deutsche Regierung den Willen der USA unterstützt, Macht über das Finanzsystem und die Ressourcen Deutschlands zu gewinnen, dann handelt es sich nicht um Verrat am eigenen Volk, sondern um die Unterstützung von Demokratie, Freiheit und Menschenrecht.

Unterordnung, Autoritätsgläubigkeit, Befolgen einer Parteilinie, ‘Pflichtgefühl’ sind Eigenschaften der Deutschen, die sie schon einmal in den Ruin getrieben haben – der Unterschied zu 1939 ist, dass 2023 die Parteilinie aus dem Ausland kommt:

Herr H. wie sehen Sie den Unterschied zwischen Adolf Hitler und der heutigen deutschen Regierung?

«Die Gemeinsamkeit ist, dass beide, Deutschland ins Unglück gestürzt haben bzw. stürzen; der Unterschied ist der, dass Adolf Hitler sein Volk nicht an eine ausländische Macht verraten hat.»

Gegenstand der Politik sind die Menschen und ihre Beeinflussung. Wir können uns fragen – und insbesondere die Deutschen sollten es sich fragen: Welches ist das Ziel der ausländischen Beeinflussung im Jahr 2023?!