Angst

ist das Empfinden einer Gefahr, einer Bedrohung; das Gefühl einer möglichen Beeinträchtigung der eigenen Person.

Nicht alle Menschen haben vor dem gleichen Angst, bzw. empfinden das Gleiche als Gefahr: Die einen haben Angst vor Spinnen und Mäusen, die andern davor, allein in einem dunklen Wald zu sein. Die Ängste – wie das, zu dem man Liebe empfindet – können vielleicht insofern gesteuert werden, als sie einen Zusammenhang mit Einbildungen und Illusionen haben können.  

Die Gefährdung von Leib und Leben löst im Allgemeinen Angst aus. Aber etwas Kleineres zu verlieren als das Leben, kann auch Angst auslösen: zum Beispiel einen Vorteil, das Gesicht, eine Lust, das Ansehen, die Geltung, den Schein.

Durch das, wodurch ich etwas verlieren könnte, fühle ich mich bedroht, ich habe Angst davor.

Die Lüge hat Angst vor der Wahrheit; Angst vor einem schlechten Gewissen. Angst ist Leere.

Freude und Liebe

Das synonym sein von Liebe und Freude liegt darin, dass das, wozu man sich hingezogen fühlt, meistens auch das ist, woran man sich freut.

Freude drückt mehr einen Zustand aus, Liebe mehr eine Beziehung.

Insofern Liebe Freude, Lust, Genuss ist, ist sie Übereinstimmung, das Gefühl von vereint sein, eins sein.

Man kann sich fragen, wie Liebe und Freude zu Zärtlichkeit stehen?

Inwiefern unterscheiden sich sexuelle Lust und Genuss von allen andern Lüsten und Genüssen?

Genuss (Lust) heisst Übereinstimmung. Beim Essen, Trinken, Geniessen von Musik, Kunst, Tanz, Landschaft, Sport ist die Übereinstimmung klar ersichtlich. Aber worin besteht sie bei der sexuellen Lust? mit dem eigenen Geschlechtsorgan, einer Fantasie, oder dem Sexualpartner? Geht die Lust vom Körper, oder vom Geist (Psyche) aus?

Sexualität ist Lust, die auf einen Höhepunkt zustrebt, der aber nur von Sekundendauer ist, und dann schnell abflacht, beim Mann schneller als bei der Frau.

Tatsächlich handelt es sich bei der sexuellen Lust am prägnantesten um ein Gelüste, das heisst, plötzlich sich regendes Verlangen und Gestimmtheit, die durch ihre Befriedigung – wenigstens beim Mann – unvermittelt in ein gegenteiliges Gefühl übergehen kann; und es ist nur bedingt möglich, sie zielgerichtet hervorzubringen.

In der Sexualität sind zwei Körper auf eine sehr enge und persönliche Art verbunden, was aber nicht heisst, dass Geist, Psyche, Stimmung und Lust dieser beiden Menschen übereinstimmen. Wenn zum Beispiel der Mann von A bis Z auf seine eigene Lust fixiert ist, dann ist das Gefühl des Vereint-seins eher ausgeschlossen.

Andererseits bietet die engste Verbindung der Körper die Möglichkeit des Erlebens einer Vereinigung mit einem anderen Menschen, und Aufgehobenheit in ihm, die lustvoll, beglückend und entspannend ist, und eine sehr tiefe Dimension haben kann, ich würde sagen – in den Phasen, in denen nicht heftig gestossen wird – eine religiöse.

Ein weiteres Moment ist, dass sexuelle Lust mit der Fortpflanzung zu tun hat.

Die Freude, eine Einheit zu bilden

Geht es bei einer Party darum, besser zu sein, als der andere (die andern)? Jedenfalls würde die schöne Stimmung daraus kommen, dass man sich in der Einheit vergisst.

Es würde doch darum gehen, dass man sich im Staat – bei seinen Führern – aufgehoben fühlen darf; wie sich eine Liebende bei ihrem Geliebten aufgehoben fühlen möchte. Der Staat sollte das Gefäss der Liebenden sein. Wenn der Staat ein verlogenes Gebilde ist, kann der Körper nur neben dem Herzen sein.