Was sind gemäss der israelischen und US-amerikanischen Weltanschauung die anderen Staaten? Eigenständige, gleichberechtigte Wesenheiten oder Realitäten, die USA & Israel nachgeordnet sind? Jedenfalls pflegen Israel und die USA die Ideologie des Exzeptionalismus – in dem Sinne, dass sie sich selber für das Zentrum eines weltumspannenden Machtgefüges halten. Diese Ideologie verlangt von den Staaten dieser Erde Unterordnung – und diejenigen, die sich nicht unterordnen wollen, werden als Feinde betrachtet.
Wie kann man den Staaten dieser Welt, bzw. ihren Bevölkerungen, eine solche Weltordnung schmackhaft machen oder sie dazu bringen, sie zu akzeptieren? Man musste ihnen beibringen, dass diejenigen, die sich Israel & USA nicht unterordnen wollen, böse sind – und dass auf sie losgegangen werden muss.
Jemand, der macht, was man will, ist kein Feind – Feind ist jemand, der nicht macht, was man will. Wenn Russland, Iran, China das machen würden, was die USA von ihnen wollen, wären sie keine Feinde mehr – aber sie hätten aufgehört als eigenständige, selbstbestimmte Staaten zu existieren.
Erstrecken sich die Forderungen von USA & Israel nur auf das äussere Handeln der anderen Staaten oder auch auf deren geistig-charakterlichen Zustand (inklusive Geschlechterverhältnis)? Solange ein eigenständiger Geist besteht, besteht auch der Wunsch nach eigenständigem Handeln – daraus ergibt sich, dass USA & Israel einen eigenständigen Geist grundsätzlich als Gefahr betrachten.
Was aber, wenn USA & Israel ihr Ziel erreicht haben: Die Staaten dieser Welt haben sich ihrem finanziellen, wirtschaftlichen, politischen Diktat unterworfen – ist dann die Befriedigung der Menschen erreicht, die diese Politik verfolgen? immerhin haben sie dadurch ihre Beschäftigung und Aufgabe – ihren Lebensinhalt – verloren!
Abschlussfrage: Was für ein geistiger Inhalt ist damit verbunden, wenn Menschen oder Länder nur als Gegenstand der Macht – das heisst, des Wollens – existieren? Ich würde sagen, keiner, denn was soll es mit Geist zu tun haben, andere nur als Gegenstand des eigenen Willens zu betrachten und sich selber als Ursache dieses Willens?