Auf jemanden fixiert sein, sich aber über ihn erhaben fühlen: sich mit dessen Sein aufblasen – ihn sein quasi (kann man dem spiegeln sagen) – ihn aber in einem Abstand (Distanz) denken, in dem er meinen Einwirkungen unterworfen ist.
Man könnte sagen, es handle sich um eine Kombination von Maschine (1) und Biomasse (2): (1) berechnet und (2) ist gierig.
Die Frage ist: Wie geht ein Mensch mit diesem Wesen um, das nur scheinbar ein Mensch ist: es steht nur scheinbar auf eigenen Füssen, lebt in der Fixierung auf den wirklichen Menschen, fühlt sich aber über ihn erhaben, damit hat derjenige, der nicht nach dem Prinzip des Pseudomenschen lebt, eine Species am Hals, die zwar vorgibt für ihn zu arbeiten, aber die Verbundenheit ist nicht echt, sondern nur äusserlich bzw. selektiv: der wirkliche Mensch wird emotional – und schliesslich auch körperlich – ausgesaugt.
Wie soll die Natur, die doch dem Leben verpflichtet ist, damit umgehen? das ist ziemlich klar: sie hat keine andere Wahl als den zu schädigen, der sich emotional oder sonstwie mit diesen Scheinmenschen verbindet, er bekommt z.B. Krebs, verliert eine Niere, flüchtet in Ersatzbefriedigung und Hyperaktivität, … . Das Zusammensein mit jemandem, der sich quasi als die Ursache von einem selber fühlt, macht einsam. Und das Zusammensein mit ihnen ist todlangweilig, weil sie die andere Person eigentlich gar nicht zulassen. Wie kommt ein Mann, der so geartet ist, zum Orgasmus? Solange seine selektive Wahrnehmung die ganze Wahrnehmung der andern Person verhindern kann, bzw. triebgesteuerte Gier sie überdecken kann, ist das kein Problem. Sonst muss die Dame, dem Herrn zum Automaten verhelfen, zum arrangierten Ambiente, in dem ihr Gespons abspritzen kann, ohne die Vereinigung (Harmonie) mit ihr zu erlangen.
Zielgerichtetes Handeln bzw. Denken, durch das ich mich über die andere Person stelle, das heisst, entscheide, was sie für mich ist, bzw. es so bestimme, dass das herausspringt, was ich empfinden will, bedeutet eigentlich, sich als die Ursache des andern fühlen, es ist der nicht mehr überbietbare, totale Subjektivismus: Ich als das Absolute – vielleicht das Lebensgefühl Schopenhauers.
Bewusst sollte man sich sein, dass zielgerichtetes Empfinden nicht ein sehr entspanntes Lebensgefühl ergibt, aber vielleicht doch eines, wie es Alice Schwarzer, oder Benjamin Netanjahu hat.