Es ist für den Menschen zuallererst Bewusstsein (Denken, Geist); insofern habe ich keine andere Meinung als René Descartes: denn ohne Bewusstsein (Denken) bin ich nicht.
Unser Bewusstsein schliesst allerdings das räumlich Existierende (das Körperliche, Materielle) nicht aus, sondern ein: Sind wir uns doch des körperlich Ausgedehnten und des nicht körperlich Ausgedehnten gleichermassen ganz selbstverständlich bewusst.
Da Bewusstsein nicht körperlich ausgedehnt ist, kann es nicht gegen etwas Körperliches abgegrenzt sein; die körperliche Abgrenzung gegen andere Körper besteht nur durch den eigenen Körper – das Bewusstsein, das Sein, oder die Wirklichkeit ist also grundsätzlich unendlich.
Wie steht es mit dem Bewusstsein einer Gottperson? Bei ihr wäre Bewusstsein völlig ohne Bezug auf Körperlichkeit vorhanden – denn es wird gesagt, sie sei rein geistig.
Wie verhält sich Bewusstsein zu Wollen (Willen)? Beim Menschen ist dieses klar durch den Selbsterhaltungstrieb des Körpers gegeben. Wie aber ist das bei einer Gottperson, die rein geistig sei? Wodurch kann das Wollen von etwas rein Geistigem geleitet sein? Wie kann Wollen bei einer Gottperson vorhanden sein, bei der es doch völlig undenkbar ist, dass es bei ihr etwas geben könnte, das nicht von jeher in ihrem unendlichen Bewusstsein gewesen wäre: dass Macht über etwas anderes, in irgendeiner Art Traktandum einer allmächtigen Gottperson sein könnte, ist ein Widerspruch in sich selber!
Natürlich kann man sich fragen, was unendliches Bewusstsein (Geist) noch mit einer Person zu tun habe – dies umso mehr als Person-sein ohne Bindung an ein Wollen wohl undenkbar ist.